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Zu meiner Person
Ich bin Dr. Peter Heß, geboren 1945 und lebe mit meiner Familie in Lambsheim, Pfalz.
Ich bin Facharzt für Neurologie und Psychiatrie, Musiktherapeut (DMtG) und Musiker. Schon immer war es mein Anliegen die Musik mit der Medizin zu verbinden. Während meiner Tätigkeit als leitender Oberarzt in der psychiatrisch-psychotherapeutischen Abteilung der Stadtklinik Frankenthal (1986-2011) entwickelte ich eine rezeptive Musik-Psychotherapie mit archaischen Klangkörpern, die sog. „Gongtherapie“. Seit 2011 bin ich in freier Praxis privatärztlich und in der Schlossparkklinik Dirmstein musik-psychotherapeutisch tätig.
Ich war fasziniert von außergewöhnlichen Bewusstseinszuständen – ganz gleich ob sie spontan auftreten oder durch Meditation, Atem, Klang oder psychoaktive Substanzen gezielt ausgelöst werden. Um die Wirkweise und das Heilungspotential der Trancezustände wissenschaftlich zu erforschen, gründete ich 1986 mit Prof. Leuner das ECBS (Europäisches Collegium für Bewusstseinsstudien) und absolvierte Ende der 80iger Jahre eine 3-jährige Ausbildung in dieser speziellen Therapieform . Seit 1991 bin ich Mitglied der Schweizer Ärztegesellschaft für Psycholytische Therapie (SÄPT), seit einigen Jahren nun auch im Vorstand.
1999 gründete ich das Windhorse-Projekt Frankenthal als ergänzendes alternatives Behandlungskonzept für Menschen mit Psychosen.
Meine 35-jährige Erfahrung in der psychopharmakologischen Behandlung von schwer traumatisierten Menschen hat gezeigt, dass die bisherigen pharmakologischen Ansätze häufig unzulänglich sind, bzw. durch den täglichen Einsatz schwerwiegende psychische und körperliche Nebenwirkungen haben.
Deshalb freue ich mich, dass ich nun eine neue pharmakologisch und psychotherapeutisch wirksame Behandlungsform anbieten kann, die Klang und Medizin verbindet.
Cannabinoide in der Medizin
Verordnung von Cannabinoiden
Ein weiterer Schwerpunkt meiner privatärztlichen Praxis ist die gezielte Verordnung von Cannabis als Medizin bei entsprechenden Indikationen.
Seit meiner experimentellen, wissenschaftlichen Promotionsarbeit 1972 mit dem Thema: “ Akute Haschischeinwirkung auf den Menschen“ mit neurophysiologischen Untersuchungen, inklusive EEG- Ableitung, habe ich mich intensiv mit den positiven und negativen Wirkungen von Cannabis beschäftigt und weltweit die Literatur verfolgt .
Nach der Entdeckung des Endocannabinoidsystems kam weltweit die Forschung in Gang und konnte die vorliegenden Fallberichte zu den vielfältigen Heilwirkungen von Cannabis weitgehend bestätigen.
Seit März 2017 sind die mannigfaltigen Inhaltsstoffe der Hanfpflanze von Ärzten bei entsprechenden Krankheiten verschreibbar. Die Kosten für die Verordnung sind momentan noch weitgehend von den Patienten selbst zu tragen und werden bei gesetzlich Versicherten erst nach einem Kostenübernahmeantrag bei nachweislich schwerwiegenden Krankheiten und bei Therapieresistenz gegenüber den gängigen Therapieverfahren von den Krankenkassen übernommen.
In meiner jahrzehntelangen beruflichen Tätigkeit als Klinikarzt und in freier Praxis habe ich gute Erfahrungen mit den für die Psyche momentan wichtigsten Inhaltsstoffen THC und CBD (Cannabidiol) gemacht:
THC (in Form von „DRONABINOL“ ) war erstaunlicherweise besonders hilfreich bei alten, verwirrten und aggressiven Menschen, die die Nahrung verweigerten und viele Nächte nicht schlafen konnten. Sämtliche Psychopharmaka schlugen fehl oder wirkten gar paradox. Nur THC half ohne wesentliche psychische oder körperliche Nebenwirkungen.
Bei Krebspatienten half es nicht nur gegen die Nebenwirkungen der Chemotherapie wie Übelkeit und Appetitlosigkeit, sondern verbesserte auch die Stimmung und ermöglichte zusätzlich eine bessere Verarbeitung der seelischen Belastung bezüglich des drohenden Todes.
Zumindest als zusätzliche Medikation unter anderem bei migräneartigen Kopfschmerzen, Epilepsie, Spastik bei MS, generellem chronischen Schmerzsyndrom, Anorexie, ADHS erwies es sich als wirksam.
CBD ( Cannabidiol) wirkt körperlich entspannend, entkrampfend, schlaffördernd, antientzündlich und hilft bei angstvollen Zuständen. In höheren Dosierungen wirkt es antidepressiv und in hohen Dosen antipsychotisch und in noch höheren Dosen antiepileptisch. CBD hat keine psychoaktive, euphorisierende Wirkung
Ketamin und Musiktherapie als Antidepressivum
Neue Therapien bei Depressionen: Ketamin als Antidepressivum
Was ist Ketamin?
Ketamin ist ein Medikament, das seit den 70-iger Jahren als Narkosemittel für chirurgische Eingriffe beim Menschen (und am Tier) im Bereich der Anästhesie und in der Notfallmedizin eingesetzt wird.
Seit ca. 15 Jahren zeigen wissenschaftliche Untersuchungen, dass Ketamin in der Schmerztherapie und der Behandlung von vielen psychiatrischen Erkrankungen (vor allem schweren Depressionen) ein nützliches und hochwirksames Mittel sein kann.
Die Ketaminbehandlung kann andere Therapieformen sinnvoll unterstützen und im Einzelfall sogar ersetzen.
Wie wird es verabreicht?
Ketamin wird unter ärztlicher Aufsicht verabreicht. Es gibt unterschiedliche Darreichungsformen, wie intravenöse Infusionstherapie, intramuskuläre und subkutane Injektionen, sublinguale, nasale und orale, als auch rektale Applikation.
Ich wende in meiner Praxis ausschließlich die sublinguale, nasale oder auch intramuskuläre Applikationsform an, da diese am besten den (musik-) psychotherapeutischen Prozess unterstützt.
Wie wirkt es?
Die Wirkweise ist im einzelnen noch nicht vollständig aufgeklärt. Die bisherige Forschung zeigt, dass Ketamin im Mittelhirn gestörte Kommunikationssysteme zwischen den Bereichen Gedächtnis, Lernfähigkeit und abstraktem Denken verbessert, ähnlich einem Reset bei Computerproblemen!
Während der Wirkung, die nach ca. 10-20 Minuten einsetzt, gerät man in einen traumartigen Zustand zwischen Wachen und Schlafen. Hierbei verändert sich die Körperwahrnehmung: Es können Gefühle des Schwebens bzw. Losgelöstseins vom Körper auftreten, es kommt zu einer Distanzierung von alltäglichen Problemen und Gedanken und zu einer Veränderung von schmerzhaften Prozessen. Die Muskeln sind sehr entspannt, weshalb es in der Hauptwirkung am besten ist, zu liegen.
Außerdem ist man sehr sensibel für Geräusche und Klänge, weshalb der Zustand sehr gut durch musiktherapeutische Interventionen geführt/geleitet werden kann. Häufig tauchen biographisch relevante Erlebnisse auf, die zum Verständnis der Grunderkrankung und bei der Bewältigung beitragen.
Die Wirkung des Medikaments hält ca. 1,5 – 2 Stunden an. Danach können Sie in Begleitung eines Verwandten/Freundes nach Hause gehen.
Nebenwirkungen:
Während der akuten Wirkung kommt es zu Taubheitsgefühlen vor allem im Mund und auf der Haut. Es kann zu einer leichten Erhöhung des Blutdrucks und der Herzfrequenz kommen. Selten treten Kopfschmerzen, vermehrter Speichelfluss, Schwindel und Übelkeit auf.
Nach Beendigung der Sitzung, klingen die Nebenwirkungen rasch ab.
Behandlungsablauf:
Nach einem ausführlichen Vorgespräch, erhalten Sie in der Praxis die mit Ihnen vereinbarte Dosis und Applikationsform. Während der Wirkdauer des Medikaments sind der Arzt und der Begleittherapeut/in dauerhaft zugegen und unterstützen Ihren persönlichen Prozess.
Die Behandlung kann sowohl im Einzelsetting als auch in einer Kleingruppe durchgeführt werden.
2-7 Tage nach der Sitzung findet mindestens ein Nachgespräch zur Integration der Sitzung statt.
Zur Aufrechterhaltung des positiven, antidepressiven Effektes sind nach den bisherigen Erfahrungen mehrere Sitzungen mit einem Abstand von ca. 2 -4 Wochen hilfreich.
Zu guter Letzt:
Leider profitieren nicht alle Patienten von dieser Therapieform, jedoch zeigen Untersuchungen bei therapieresistenten Depressionen, dass zwischen 50-70 % der Patienten nicht nur eine kurzfristige, sondern eine deutliche und zum Teil dauerhafte Verminderung ihrer Beschwerden erleben.
Publikationen:
Es gibt mittlerweile sehr viele wissenschaftliche Publikationen über die Behandlung von Depressionen mit Ketamin. Nachfolgend sind die gerade erschienenen, englischsprachigen Bücher zu diesem Thema aufgeführt.